Psychotherapie: Personenzentrierte Gesprächstherapie

Die Gesprächstherapie wird auch personen- bzw. klientenzentrierte Psychotherapie genannt, da sie den Klienten und seine Anliegen in den Mittelpunkt stellt. Als Begründer gilt vor allem der Psychologe Carl R. Rogers, der herausfand, wie eine Person Erlebtes besser verarbeiten kann und von sich aus darüber spricht, um im Gesprächsverlauf zu neuen Einsichten zu kommen und auf diese Weise eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Grundsätzlich versteht sich die Gesprächstherapie als eine Art Instrument, die dem Klienten hilft, durch Selbstexploration Erlebtes angemessen zu verarbeiten und falsches Verhalten durch Einsicht zu ändern. In der Gesprächstherapie wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch eine Drang zur Selbstverwirklichung hat und die dafür nötigen Ressourcen bereits in sich trägt. Im Normalfall ist ein gesunder Mensch leistungsstark, sein Denken und Handeln zielgerichtet und bewusst. Gestörte Abläufe und Beeinträchtigungen gründen somit auf falschen Lernprozessen und blockieren die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Mithilfe der Gesprächstherapie sollen diese Blockaden vom Patienten erkannt und gelöst werden.

Paartherapie

Beinahe jede Partnerschaft gerät mal in eine Krise. Diese aus eigener Kraft auszuhalten und zu überwinden, ist Teil einer gesunden Beziehung. Einer oder beide Partner können aber auch leiden. Das kann daran liegen, dass einer den anderen ständig kritisiert, die Vorstellungen über Themen wie Urlaub, Wohnort oder berufliche Zukunft auseinander gehen. Hinzu kommen oft sexuelle Frustrationen. Im Ergebnis reden viele Paare einfach nicht mehr miteinander und fühlen sich vom anderen unverstanden. Die Folgen können körperliche und seelische Reaktionen sein, zum Beispiel Schlafstörungen oder Angstzustände. Die Paartherapie bietet einen sicheren Raum, in dem die Betroffenen miteinander reden können, betreut von einem neutralen Moderator. Er steuert das Gespräch und sorgt dafür, dass jeder zu seinem Recht kommt. Es kommt darauf an, in Ruhe zuzuhören, was den Partner stört oder frustriert, was er sich wünscht. Schon dieses Ausreden-Können und das Gefühl, dass einem zugehört wird, kann viel bewirken. Gemeinsam mit dem Therapeuten werden Werkzeuge erarbeitet, mit denen die Partner selbst Konflikten bewältigen können. Diese werden im Idealfall wieder sensibel für das, was den Anderen bewegt. Möchte ein Partner zunächst nicht an einer solchen Therapie teilnehmen, kann auch einzeln begonnen werden.

Burnout-Intervention

Viele Menschen leiden unter dem äußeren Druck ihrer Arbeitsstruktur und den Ansprüchen ihrer Umwelt. Gleichzeitig wollen sie diese ja auch erfüllen und setzen sich selbst zusätzlich unter Erfolgsdruck. So entsteht rasch ein Burnout, eine Dysbalance zwischen Forderungen und Möglichkeiten, die bei jedem Betroffenen anders gelagert ist. Bei manchen Betroffenen ist der Zustand schon chronisch. Da diese sich oft über ihre Leistungsfähigkeit definieren, schenken sie den ersten Symptomen wie Müdigkeit, wachsender Unlust oder schlechtem Schlaf wenig Beachtung. So riskieren sie, dass sich im Laufe der Zeit eine psychosomatische Erkrankung, etwa eine Depression, daraus entwickelt. Bei beginnender Burnout-Symptomatik sollte man möglichst bald eine ambulante Therapie beginnen. Oft genügt es zu lernen, den Stress besser zu bewältigen, sich gegen die Forderungen der Umwelt abzugrenzen, die eigenen Bedürfnisse wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen und Bewältigungsstrategien auch in herausfordernden Situationen anwenden zu können.